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Steu­er­erhö­hun­gen, um nichts ändern zu müs­sen. Neu­er Haus­halt, alte Musik.

Das Team K reagiert mit Unver­ständ­nis auf die ers­ten Medi­en­be­rich­te zum Lan­des­haus­halt 2022. Mehr Steu­ern für Arbeit­neh­me­rIn­nen und Betrie­be, und weni­ger Geld für Sozia­les, Gesund­heit und Kul­tur sind nicht akzeptabel.

 

“Wir wis­sen seit lan­gem, dass uns im nächs­ten Jahr viel Geld feh­len wird, auch weil die Ver­hand­lun­gen mit Rom alles eher als erfolg­reich waren. Aber statt das lan­ge ver­spro­che­ne  Zero base bud­ge­ting end­lich in die Tat umzu­set­zen, eine kom­plet­te Über­ar­bei­tung des alt­her­ge­brach­ten Lan­des­haus­hal­tes, war­tet der Lan­des­haupt­mann mit der phan­ta­sie­lo­ses­ten aller Lösun­gen auf: mehr Steu­ern, um den Sta­tus quo bei­zu­be­hal­ten und ein “wei­ter so” zu finan­zie­ren. Und das in Covid Zei­ten”, so Paul Köl­len­sper­ger.

Vie­le Details zum Lan­des­haus­halt 2022 sind noch nicht bekannt, auch weil der Lan­des­haupt­mann den Haus­halt bis­her nur der eigen Frak­ti­on vor­ge­stellt hat, die Abge­ord­ne­ten der Oppo­si­ti­on durf­ten aus der Pres­se erfah­ren, was geplant ist. Unter ande­rem, dass im Res­sort Mobi­li­tät, zu dem auch der Bau von Stra­ßen gehört, die Mit­tel sogar auf­ge­stockt wur­den, wäh­rend im Sozi­al­be­reich gro­ße Kür­zun­gen zu erwar­ten sind. “Wir wis­sen, dass die Ener­gie­prei­se stei­gen und die Lebens­hal­tungs­kos­ten in Süd­ti­rol hoch sind. Die Löh­ne wer­den nicht erhöht, nun sol­len aber alle Arbeit­neh­me­rIn­nen die regio­na­le Zusatz­steu­er bezah­len. Und die Sozi­al­leis­tun­gen wer­den gekürzt. Das wer­den wir nicht akzep­tie­ren”, gibt sich Maria Eli­sa­beth Rie­der kämpferisch.

“18 Mio. Euro für ein Mil­lio­nen­grab wie den digi­ta­len Mar­ket­place Süd­ti­rol, den die IDM aus dem Boden stamp­fen will, schei­nen kein Pro­blem zu sein”, ärgert sich Köl­len­sper­ger, der hin­zu­fügt: GIS, Irpef, IRAP: Die Bür­ger und Betrie­be ver­stärkt zur Kas­se zu bit­ten, ist das alles? Wäh­rend der Pri­vat­sek­tor in der Kri­se umstruk­tu­riert und Kos­ten redu­ziert hat, bleibt der Kos­ten­ap­pa­rat des Lan­des unbe­rührt bzw. steigt wei­ter. Inzwi­schen ist der Haus­halt der­ma­ßen ein­ge­gipst in lau­fenden Aus­ga­ben, dass prak­tisch kei­ne Wirt­schafts­po­li­tik mehr mög­lich ist.” 

Und den­noch: die his­to­ri­schen Haus­halts­pos­ten wer­den wei­ter­ge­schrie­ben, von den neu­en Ansät­zen, von denen wir peri­odisch in den Haus­halts­re­den hören, fin­det man wenig bis gar nichts. Die Ver­tei­lung der Res­sour­cen erfolgt wie eh und je vor allem nach dem Prin­zip der poli­ti­chen Gewich­tes der Akteu­re in der SVP und der Orga­ni­sa­tio­nen um sie her­um. Eine Aus­rich­tung auf die Prio­ri­tä­ten der Zukunft fehlt, und die wird es mit die­ser SVP auch nicht geben, so das Team K. 

 

Maria Eli­sa­beth Rie­der appel­liert an die Lan­des­re­gie­rung, Prio­ri­tä­ten zu defi­nie­ren und den Gür­tel bei jenen enger zu schnal­len, die er nicht erstickt. “Wir reden von den erdrü­cken­den Wohn­kos­ten, von einer älter wer­den­den Gesell­schaft, von sozia­ler Gerech­tig­keit — lei­der fin­den wir davon nichts im Haus­halt”, meint Rie­der abschließend.

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