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Team K for­dert ein Pfle­ge­pa­ket für Südtirol

Es ist höchst an der Zeit die nöti­gen Schrit­te zu set­zen, ansons­ten gehen der Pfle­ge die Kräf­te aus.  Maria Eli­sa­beth Rie­der, Abge­ord­ne­te des Team K bringt nächs­te Woche einen Beschluss­an­trag in den Land­tag, dar­in for­dert das Team K ein “Pfle­ge­pa­ket für Süd­ti­rol” , eine Über­prü­fung der Ange­bo­te der Clau­dia­na und mehr Unter­stüt­zung für die Stu­die­ren­den. Ein Blick nach Tirol könn­te hier helfen.

550 Krankenpfleger:innen tre­ten in den nächs­ten 5 Jah­ren allein im Süd­ti­ro­ler Sani­täts­be­trieb in den Ruhe­stand, dazu kom­men jähr­lich 80 Ersatz­an­stel­lun­gen für Mut­ter­schaft und die kon­ti­nu­ier­lich stei­gen­den Kün­di­gun­gen. In die­sen Zah­len ist der Bedarf an Pfle­ge­per­so­nal in den Senio­ren- und Pfle­ge­ein­rich­tun­gen Süd­ti­rols nicht enthalten. 

Dem gegen­über ste­hen die Zah­len der Studienanfänger:innen, die beun­ru­hi­gend sind. Der Lan­des­rat für Gesund­heit hat dem Team K fol­gen­de Zah­len über­mit­telt:  an der Lan­des­fach­hoch­schu­le für Gesund­heits­be­ru­fe Clau­dia­na haben im Stu­di­en­jahr 2022/23 nur 85 Stu­die­ren­de ihre Aus­bil­dung im Bereich Kran­ken­pfle­ge begon­nen, bei 150 zur Ver­fü­gung ste­hen­den Stu­di­en­plät­zen.  Das Ange­bot der 30 ange­kauf­ten Stu­di­en­plät­ze an der FHG Inns­bruck, haben nur 10 Stu­die­ren­de ange­nom­men. Im Zeit­raum 2015 bis 2029 wur­de von ins­ge­samt 484 Stu­die­ren­den das Stu­di­um abge­schlos­sen, das sind jähr­lich 95 Abgänger:innen. Vie­le von ihnen tre­ten nach Abschluss aber eine Arbeits­stel­le außer­halb von Süd­ti­rol an.

Maria Eli­sa­beth Rie­der kennt auch eini­ge Grün­de dafür: „Die Beru­fe und die Aus­bil­dung im Gesund­heits- und Pfle­ge­be­reich in Süd­ti­rol sind ein­fach nicht attrak­tiv. In Öster­reich hat man bereits auf die­se Ent­wick­lung reagiert. Mit sehr gutem Ergeb­nis. Im Som­mer 2022 wur­de dort das größ­te Pfle­ge­pa­ket des letz­ten Jahr­zehnts geschnürt. Die­se umfas­sen­de Pfle­ge­re­form bringt weit­rei­chen­de Ver­bes­se­run­gen für den Pfle­ge­be­ruf, die Pfle­ge­aus­bil­dung, sowie für Betrof­fe­ne und deren pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge. Beson­de­res Augen­merk wird hier auf die Stär­kung der Pfle­ge­aus­bil­dung gelegt. So wer­den Aus­zu­bil­den­de mit einem monat­li­chen Aus­bil­dungs­bei­trag von 600€ inkl. Unfall‑, Kran­ken ‑und Pen­si­ons­ver­si­che­rung für die gesam­te Aus­bil­dungs­dau­er geför­dert, zudem wur­den die Stu­di­en­ge­büh­ren auf­ge­ho­ben. Ein ähn­li­ches Bild ergibt sich in den Sozi­al­be­ru­fen. Per­so­nal fehlt vor allem in den Senio­ren- und Pflegeeinrichtungen.Deshalb wur­de in Öster­reich der ein­ge­führ­te Aus­bil­dungs­bei­trag auf die­se Berufs­bil­der ausgedehnt.“

Schaut man sich die Aus­bil­dung in Süd­ti­rol an, so muss man hier­zu­lan­de für die Aus­bil­dung an der LFHS Clau­dia­na kräf­tig in die Tasche grei­fen. Schon allein die Stu­di­en­ge­büh­ren belau­fen sich auf ca. 7000€ für die drei­jäh­ri­ge Aus­bil­dung. Dazu kom­me es laut Rück­mel­dun­gen von Stu­die­ren­den immer häu­fi­ger vor, dass bei deutsch­spra­chi­gem Unter­richt und deut­schen schrift­li­chen Prü­fun­gen die ita­lie­ni­sche Spra­che vor­herrscht. Das schreckt vie­le ange­hen­de Stu­die­ren­de ab. Die Fol­ge: Sie ent­schei­den sich für eine Aus­bil­dung in Inns­bruck. Doch noch schlim­mer wiegt, dass die­se aus­ge­bil­de­ten Pfle­ge­kräf­te größ­ten­teils im Aus­land blei­ben, da dort auch nach Abschluss der Aus­bil­dung höhe­re Gehäl­ter und höhe­re finan­zi­el­le Aner­ken­nung für Nacht­diens­te und Spe­zia­li­sie­run­gen winken.

“Ich ver­ste­he die jun­gen Men­schen, denn momen­tan über­wie­gen ein­fach die posi­ti­ven Aspek­te für eine Aus­bil­dung und ein anschlie­ßen­der Ver­bleib im Aus­land”, sagt Maria Eli­sa­beth Rie­der.

Es braucht drin­gend neue Wege und Maß­nah­men, um dem Pfle­ge­not­stand ent­ge­gen­zu­wir­ken. Die Zeit drängt, die Situa­ti­on ist jetzt schon bedenk­lich. Des­halb for­dert das Team K in sei­nem Beschluss­an­trag eine Über­prü­fung der Aus­bil­dungs­zie­le an der LFHS Clau­dia­na und die Ent­wick­lung eines umfas­sen­den „Pfle­ge­pa­ke­tes für Süd­ti­rol”. Außer­dem sol­len  Rah­men­be­din­gun­gen für Stu­die­ren­de an der LFHS Clau­dia­na über­prüft wer­den, mit Schwer­punkt auf Stu­di­en­ge­büh­ren, Sti­pen­di­en und Unterkünfte. 

„Soll­te letz­te­re For­de­rung Zustim­mung bekom­men, ist die Lan­des­re­gie­rung dazu auf­ge­for­dert, die Umset­zung für das Stu­di­en­jahr 2023/24 in die Wege zu lei­ten“, sagt Maria Eli­sa­beth Rie­der zum Abschluss.

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