Vor kurzem wurden die Pendlerinnen und Pendler im Pustertal von der Nachricht überrascht, dass die Pustertaler Bahnlinie zwischen Bruneck und Franzensfeste voraussichtlich bis 2025 stillgelegt wird. So sehr man sich im Pustertal auf den Bau der lang ersehnten Riggertalschleife freut, so überraschend kam diese Nachricht. Natürlich sind die Modernisierungsmaßnahmen auf der Bahnstrecke ins Pustertal notwendig. Zu oft gab es in letzter Zeit Defekte und der Zug blieb einfach mitten auf der Strecke stehen und bei Schneefall fuhr er oft gar nicht.
Die Pendlerinnen und Pendler aus dem Pustertal, die täglich nach Bozen müssen, sind sehr besorgt. Es ist noch nicht klar, wie der Schienenersatzverkehr funktionieren wird. Auch die Schülerinnen und Schüler sind von der Sperre betroffen. Aus meiner Sicht ist es wichtig, die Betroffenen in die Planung und Ausbau des des Schienenersatzverkehrs einzubeziehen und die Bevölkerung gut zu informieren. Ob die Pustertalbahn bis zum Beginn der Olympischen Winterspiele in Mailand, Cortina und Antholz wieder verkehren wird? Sie werde am 6. Februar 2026 eröffnet, also in weniger als zwei Jahren. „Es wird sicherlich knapp werden“, sagt STA-Direktor Dejaco im Interview in der ff. Insider rechnen damit, dass die Verbindung bis dahin stehen und ein Zug fahren wird; dass aber alles picobello sein wird, wagen sie zu bezweifeln. Sicher ist: Den Pusterer Bahngästen stehen bewegte Zeiten bevor. Um etwas mehr Klarheit zu bekommen, habe ich dazu eine Anfrage an den Mobilitätslandesrat gestellt . Auch die ff – Das Südtiroler Wochenmagazin hat in der letzten Ausgabe darüber berichtet.
Wie viel Verkehr verträgt das Pustertal?
Gerhard Elzenbaumer aus Bruneck ist seit Jahren Vorsitzender der Umweltorganisation Plattform Pro Pustertal. Ziel der Organisation ist es, Straßenprojekte im Pustertal kritisch zu betrachten und sich für den Schutz der Umwelt und für eine verbesserte Lebensqualität der Pusterer einzusetzen. Auch er stellt sich die Frage, wie ausbaufähig das Pustertal ist und wie man die Bevölkerung dazu bewegen kann, vermehrt auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Besonders in ländlichen Gebieten gestaltet sich diese Sensibilisierung als Herausforderung. Er setzt auf ein zuverlässiges öffentliches Verkehrsnetz, auf zukünftige Elektromobilität, aber auch auf die Bereitschaft in der Bevölkerung, dass ein Umdenken stattfindet.