Pflegekräfte am Limit

Wor­um es in der Süd­ti­ro­ler Sani­tät wirk­lich geht

Arno Kom­patscher ver­spricht in einem sei­ner Wahl­kam­pa­gnen-Vide­os zum The­ma Gesund­heit gute Ver­trä­ge für jun­ge Ärz­tin­nen und Ärz­te in Süd­ti­rol. Ein wich­ti­ges Anlie­gen, doch Maria Eli­sa­beth Rie­der, vom Team Köl­len­sper­ger bezwei­felt, ob der Lan­des­haupt­mann wirk­lich weiß, wor­um es im Süd­ti­ro­ler Gesund­heits­we­sen geht.

Sie will wis­sen, was mit den Arbeits­be­din­gun­gen und Ver­trä­gen der ande­ren Berufs­ka­te­go­rien in der Sani­tät ist? So arbei­te zum Bei­spiel das nicht­ärzt­li­che Per­so­nal auf der Basis von Kol­lek­tiv­ver­trä­gen, die seit zehn Jah­ren kei­ne Erneue­rung erfah­ren haben, so Rieder.

“Die Aus­sa­gen des Lan­des­haupt­man­nes ver­an­las­sen mich zur Annah­me, dass er nicht wirk­lich weiß, was in der Süd­ti­ro­ler Sani­tät alles im Argen liegt”, so Maria Eli­sa­beth Rie­der. Alle Ange­stell­ten, nicht nur die Ärz­tin­nen und Ärz­te im Sani­täts­be­trieb wünsch­ten sich attrak­ti­ve­re Arbeits­be­din­gun­gen, eine ange­mes­se­ne­re Ent­loh­nung und mehr Wert­schät­zung für die geleis­te­te Arbeit, stellt Rie­der fest, die selbst seit 32 Jah­ren im Kran­ken­haus Bru­neck arbeitet.

Die Rea­li­tät sehe nach ihrer Ein­schät­zung aber anders aus: per­so­nel­le Unter­be­set­zung in den Abtei­lun­gen, zahl­lo­se Über­stun­den und eine sich dar­aus erge­ben­de Über­las­tung bestimm­ten den Arbeits­all­tag vie­ler Bediens­te­ter. Freie Stel­len blie­ben mona­te­lang unbe­setzt, und abge­se­hen vom ärzt­li­chen Per­so­nal, wer­de es beson­ders im Pfle­ge­be­reich immer schwie­ri­ger, merkt Maria Eli­sa­beth Rie­der an: “Es fehlt an Pfle­ge­per­so­nal, Bet­ten wer­den abge­baut und die in der Pfle­ge Beschäf­tig­ten arbei­ten täg­lich am Limit ihrer Leis­tungs­fä­hig­keit. Hin­zu kommt eine Zusatz­be­las­tung von ärzt­li­chem Per­so­nal und Pfle­ge­kräf­ten durch büro­kra­ti­sche Auf­ga­ben infol­ge einer dras­ti­schen Redu­zie­rung des Ver­wal­tungs­per­so­nals.”, stellt sie fest.

Über­trie­ben lan­ge War­te­zei­ten, Cha­os in den Not­auf­nah­men und der dras­ti­sche Ärz­te­man­gel sind laut Rie­der also nur die Spit­ze des Eis­bergs, und es gibt noch eine lan­ge Lis­te an Bau­stel­len im Gesund­heits­we­sen des Lan­des, an denen drin­gend und mit viel Ein­satz gear­bei­tet wer­den müsse.

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