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Anhö­rung zum The­ma „Einel­tern­fa­mi­li­en“ im IV. GGA 

Am 14. Okto­ber 2024 fand im IV. Gesetz­ge­bungs­aus­schuss des Süd­ti­ro­ler Land­tags die Anhö­rung zum The­ma Einel­tern­fa­mi­li­en statt. Orga­ni­siert wur­de die Ver­an­stal­tung, um die beson­de­ren Her­aus­for­de­run­gen und Bedürf­nis­se die­ser Fami­li­en­form aus ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven zu beleuchten.

Die Anhö­rung brach­te Fach­leu­te aus ver­schie­de­nen Berei­chen zusam­men, um über die all­täg­li­chen Schwie­rig­kei­ten von Einel­tern­fa­mi­li­en zu spre­chen. Romy Brug­ger und Astrid Ceol, Ver­tre­te­rin­nen der  Platt­form für Allein­er­zie­hen­de wie­sen auf die häu­fi­ge Über­las­tung durch finan­zi­el­le Sor­gen, orga­ni­sa­to­ri­sche Her­aus­for­de­run­gen und feh­len­de Erho­lungs­zeit hin.

Die Sozi­al­for­sche­rin Hei­di Fla­rer berich­te­te von einem deut­li­chen Anstieg der Einel­tern­fa­mi­li­en in Süd­ti­rol in den letz­ten 20 Jah­ren. Beson­ders betont wur­den finan­zi­el­le Eng­päs­se, Schwie­rig­kei­ten bei der Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf sowie die emo­tio­na­le Belas­tung durch die allei­ni­ge Ver­ant­wor­tung. Auch wur­de dar­auf hin­ge­wie­sen, dass ein beacht­li­cher Anteil der Betrof­fe­nen kei­nen Unter­halt erhält und vie­le auf die Bean­tra­gung staat­li­cher Unter­stüt­zung verzichten.

Juris­ti­sche Aspek­te wur­den von der Rechts­an­wäl­tin Mari­on Brug­n­a­ra erör­tert, die auf kom­ple­xe The­men wie das Sor­ge­recht, die Auf­tei­lung der Fami­li­en­woh­nung und die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung für den wirt­schaft­lich schwä­che­ren Eltern­teil ein­ging. Hier­bei wur­de deut­lich, dass gericht­li­che Aus­ein­an­der­set­zun­gen oft unaus­weich­lich sind, wenn kei­ne ein­ver­nehm­li­chen Lösun­gen gefun­den werden.

Auch die Per­spek­ti­ve der Väter wur­de the­ma­ti­siert. Han­nes Rei­cheg­ger, Ver­tre­ter der Män­ner­initia­ti­ve Pus­ter­tal sprach über die spe­zi­fi­schen Her­aus­for­de­run­gen, die Väter in Tren­nungs­si­tua­tio­nen bewäl­ti­gen müs­sen, dar­un­ter Fra­gen zu Wohn­raum, sozia­le Iso­la­ti­on und häus­li­che Gewalt.

Ein wich­ti­ger Teil der Dis­kus­si­on war auch die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung für Einel­tern­fa­mi­li­en. Dabei wur­de auf den Unter­halts­vor­schuss ein­ge­gan­gen, der dann zum Tra­gen kommt, wenn der unter­halts­pflich­ti­ge Eltern­teil nicht zahlt. Aller­dings gibt es in der Pra­xis gro­ße Schwie­rig­kei­ten, die­se Vor­schüs­se von säu­mi­gen Zah­lern zurückzuerhalten.

Abschlie­ßend stell­te die Fami­li­en­agen­tur ihre Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te für Allein­er­zie­hen­de vor, wie das Lan­des­kin­der­geld und den Ent­las­tungs­bo­nus. Ein spe­zi­el­les Fami­li­en­por­tal bie­tet Betrof­fe­nen zudem gebün­del­te Informationen.

Die Anhö­rung ver­deut­lich­te die viel­schich­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen, vor denen Einel­tern­fa­mi­li­en ste­hen, und unter­strich die Not­wen­dig­keit wei­te­rer Maß­nah­men zur Unter­stüt­zung die­ser Familien.

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