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Es braucht ein Berufs­ver­zeich­nis für “Bad­an­ti”

Wohin mit älte­ren, kran­ken Men­schen, wenn die Fami­lie die Betreu­ung ihrer Ange­hö­ri­gen nicht bewerk­stel­li­gen kann und wenn Kran­ken­häu­ser und Senio­ren­hei­me an ihre Gren­zen sto­ßen? Für vie­le heißt die Ant­wort: „Bad­an­te“, eine Per­son, die die­se hilfs­be­dürf­ti­gen Men­schen in ihrer ver­trau­ten Umge­bung beglei­tet. Maria Eli­sa­beth Rie­der vom Team K weiß aus vie­len Berich­ten, dass für vie­le Fami­li­en mit der Suche nach Unter­stüt­zung bei der Pfle­ge zu Hau­se ein wah­rer Spieß­ru­ten­lauf beginnt. „Die Ange­hö­ri­gen ste­hen zeit­lich unter Druck, der All­tag steht Kopf und vie­le Fra­gen blei­ben unbe­ant­wor­tet. Wir wer­den des­halb die­se Woche im Süd­ti­ro­ler Land­tag einen Beschluss­an­trag ein­brin­gen, der den Bereich rund um das The­ma Haus­pfle­ge­kräf­te (Bad­an­ti) über­sicht­li­cher gestal­ten soll.“

Der Beschluss­an­trag des Team K sieht die Ein­füh­rung eines ver­pflich­ten­den Berufs­ver­zeich­nis­ses für Haus­pfle­ge­kräf­te (Bad­an­ti) vor. In Zusam­men­ar­beit mit den Haus­pfle­ge­diens­ten, den Diens­ten für Haus­kran­ken­pfle­ge und den pri­va­ten Agen­tu­ren sol­len Min­dest­vor­aus­set­zun­gen defi­niert wer­den, um in das Regis­ter ein­ge­tra­gen zu wer­den. Für die im Berufs­ver­zeich­nis ein­ge­tra­ge­nen Haus­pfle­ge­kräf­te sol­len Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kur­se ange­bo­ten wer­den, um einen Min­dest­qua­li­täts­stan­dard für die Pfle­ge­leis­tun­gen zu gewähr­leis­ten.  Sprach­kur­se zur Erlan­gung der Basis­kennt­nis­se sol­len anfäng­li­che sprach­li­che Bar­rie­ren zwi­schen Pfle­ge­be­dürf­ti­gen und Pfleger:innen abbau­en. „Zudem braucht es auch eine Anlauf­stel­le in den ter­ri­to­ria­len Spren­gel­diens­ten, um pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge und die Haus­pfle­ge­kräf­te zu unter­stüt­zen. Hier gibt es von Sei­ten des Lan­des bis­her wenig Hil­fe. Ledig­lich eine Lis­te von zehn Agen­tu­ren und Sozi­al­ge­nos­sen­schaf­ten, wel­che im jewei­li­gen Bezirk tätig sind, fin­det sich auf der Home­page der Abtei­lung Sozia­les der Pro­vinz Bozen, das ist zu wenig, ist sich die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te des Team K sicher.  

Der­zeit gibt es im Bereich der pri­va­ten Pfle­ge­kräf­te weni­ge gesetz­li­che Rege­lun­gen, all­ge­mei­ne Qua­li­täts­stan­dards feh­len.  Pri­va­te Pfle­ge­kräf­te kön­nen über pri­va­te Kon­tak­te, die Arbeits­ver­mitt­lung oder über eigens dar­auf spe­zia­li­sier­te Agen­tu­ren und Sozi­al­ge­nos­sen­schaf­ten gefun­den wer­den. Die Anstel­lung erfolgt über einen Ver­trag für Haus­an­ge­stell­te und Pfleger:innen für pri­va­te Haus­hal­te. Die­ser sieht eine dif­fe­ren­zier­te Ein­stu­fung nach Qua­li­fi­ka­ti­on bei den Pfleger:innen vor.

Es muss im Inter­es­se des Lan­des lie­gen, zu wis­sen, wer im Land tätig ist und pri­mär mit und unter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen in die­sen Berufs­zwei­gen gear­bei­tet wird. Zudem müs­sen bestimm­te Grund­kennt­nis­se vor­han­den sein, damit eine enge Zusam­men­ar­beit zwi­schen den Sprengelkrankenpfleger:innen, den Mitarbeiter:innen des Haus­pfle­ge­diens­tes  und den Haus­pfle­ge­kräf­ten sicher­ge­stellt wird. Obers­tes Ziel ist die gute Pfle­ge der pfle­ge­be­dürf­ti­gen Men­schen. Dafür müs­sen Min­dest­stan­dards bei der geleis­te­ten Pfle­ge- und Betreu­ungs­ar­beit gewähr­leis­tet wer­den. Momen­tan müs­sen pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge dar­auf ver­trau­en, dass die Pfle­ge­kräf­te aus­ge­bil­det sind und wis­sen, was sie tun. “Es kann nicht die Lösung sein, das gan­ze Feld der „Bad­an­ti“ ein­fach der Pri­vat­wirt­schaft zu über­las­sen. Hier braucht es enge Zusam­men­ar­beit der öffent­li­chen Diens­te mit den pri­va­ten Anbie­tern“, soMaria Eli­sa­beth Rie­derzum­Ab­schluss.

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