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Neue Wege im Medi­zin­stu­di­um – Mehr Ärz­tin­nen und Ärz­te für Südtirol

Der Ärz­te­man­gel ist ein drän­gen­des Pro­blem, das nicht nur Süd­ti­rol, son­dern ganz Euro­pa betrifft. In Süd­ti­rol haben vie­le ange­hen­de Medi­zi­ner Schwie­rig­kei­ten, einen Stu­di­en­platz an öster­rei­chi­schen Uni­ver­si­tä­ten zu bekom­men. Die hohe Anzahl von Bewerber:innen über­steigt die ver­füg­ba­ren Stu­di­en­plät­ze bei wei­tem. Um die­sem Pro­blem ent­ge­gen­zu­wir­ken, hat die Süd­ti­ro­ler Lan­des­re­gie­rung ent­schie­den, Stu­di­en­plät­ze an Pri­vat­uni­ver­si­tä­ten zu kau­fen und sie an Stu­die­ren­de zu ver­ge­ben, die sich ver­pflich­ten, nach Abschluss ihrer Fach­arzt­aus­bil­dung oder Aus­bil­dung in All­ge­mein­me­di­zin min­des­tens 4 Jah­re im Süd­ti­ro­ler Gesund­heits­dienst zu arbei­ten. Im Fokus ste­hen dabei die Para­cel­sus Medi­zi­ni­sche Pri­vat­uni­ver­si­tät in Salz­burg und die UMCH Ham­burg. Die­se Maß­nah­men sol­len die Zahl der Ärz­tin­nen und Ärz­te in Süd­ti­rol erhö­hen und den Ärz­te­man­gel bekämp­fen. Die Lan­des­re­gie­rung finan­ziert bis zu 25 Stu­di­en­plät­ze an der Para­cel­sus Medi­zi­ni­schen Pri­vat­uni­ver­si­tät. Die Aus­wahl der Stu­die­ren­den erfolgt nach der Rang­ord­nung des Auf­nah­me­ver­fah­rens. Es ist zu beach­ten, dass die tat­säch­li­che Anzahl der auf­ge­nom­me­nen Stu­die­ren­den oft gerin­ger ist als die Anzahl der zuge­las­se­nen Bewerber:innen. Zusätz­lich wur­den Stu­di­en­plät­ze an der UMCH Ham­burg finan­ziert, jedoch wur­de das Pro­jekt an der UMCH im Stu­di­en­jahr 2023/24 nicht fort­ge­führt wird. Die genau­en Grün­de dafür sind nicht bekannt.

Ange­sichts des anhal­ten­den Ärz­te­man­gels sind jedoch wei­te­re Stra­te­gien und Maß­nah­men erforderlich:

  • Man­gel an ärzt­li­chem Per­so­nal: Es ist not­wen­dig, neue Stra­te­gien zur Anwer­bung und Bin­dung von ärzt­li­chem Per­so­nal zu ent­wi­ckeln, ins­be­son­de­re im haus­ärzt­li­chen Bereich. Maß­nah­men zur Siche­rung der Ver­sor­gungs­si­cher­heit sind drin­gend erforderlich.
  • Zu weni­ge Stu­di­en­plät­ze: Der Man­gel an Stu­di­en­plät­zen im Gesund­heits­we­sen steht dem Man­gel an medi­zi­ni­schem Per­so­nal ent­ge­gen. Daher ist es uner­läss­lich, die Anzahl der Stu­di­en­plät­ze zu erhö­hen, um die stei­gen­de Nach­fra­ge nach medi­zi­ni­schen Fach­kräf­ten zu decken.
  • För­de­run­gen für Stu­die­ren­de: Um den Berufs­ein­stieg für Stu­die­ren­de in der medi­zi­ni­schen Aus­bil­dung zu erleich­tern, müs­sen spe­zi­fi­sche För­der­pro­gram­me und Unter­stüt­zungs­maß­nah­men ange­bo­ten wer­den, um den Ärz­te­man­gel zu adressieren.

Die Kos­ten für das Medi­zin­stu­di­um und die damit ver­bun­de­nen Belas­tun­gen kön­nen für vie­le Stu­die­ren­de abschre­ckend sein. Die For­de­rung, die Stu­di­en­ge­büh­ren direkt durch das Land Süd­ti­rol zu finan­zie­ren, wenn sich Stu­die­ren­de ver­pflich­ten, im Süd­ti­ro­ler Gesund­heits­dienst zu arbei­ten, ist ein wich­ti­ger Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung. Dies wür­de nicht nur den Zugang zum Medi­zin­stu­di­um erleich­tern, son­dern auch sicher­stel­len, dass gut aus­ge­bil­de­te Ärz­tin­nen und Ärz­te in der Regi­on blei­ben und die Gesund­heits­ver­sor­gung stär­ken. Nur durch eine ganz­heit­li­che und zukunfts­ori­en­tier­te Stra­te­gie kann die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung in Süd­ti­rol lang­fris­tig gewähr­leis­tet werden.

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